"Das ist doch nichts mehr in meinem Alter", ein Spruch zum Thema Sport - leider allzu oft gehört. Denn genau das Gegenteil ist der Fall. Gerade mit zunehmendem Alter sind regelmäßige Bewegung und sportliche Betätigung von zentraler Bedeutung. Nicht von ungefähr kommt der Spruch "Wer rastet der rostet".
Bewegung ist einer der Schlüssel, um auch im höheren Lebensalter gesund zu bleiben und sein Leben möglichst lange selbständig führen zu können. Letztlich sorgt sie nicht nur für ein besseres Wohlbefinden, sondern erhöht durchaus unsere Lebensqualität. Auch wer bisher keinen oder seit längerem keinen Sport mehr betrieben hat, kann damit auch noch im Alter anfangen und so die drei wesentlichen Bausteine Gleichgewicht, Ausdauer und Kraft trainieren.
Franz hat als Jugendlicher - wie die meisten seiner Altersgenossen - begeistert Fußball gespielt, ist regelmäßig schwimmen gegangen und war viel mit dem Fahrrad unterwegs. Im Laufe der Zeit haben sich dann die Prioritäten verschoben. Berufliche Karriere und Familie standen lange Zeit im Vordergrund. Sportliche Betätigungen fanden nicht mehr oder nur noch äußerst selten, meist im Urlaub mit den Kindern, statt. Inzwischen sind die Kinder aus dem Haus und sportlich sitzt Franz seit langem auf der Zuschauertribüne. In einer Mischung aus Bewunderung und Wehmut beobachtet er in seinem Freundes- und Bekanntenkreis Altersgenossen, die ihre sportlichen Aktivitäten nicht aufgegeben haben. Jetzt ist es zu spät - denkt Franz. Ein großer Irrtum!
Im Alter von etwa 30 Jahren ist der Mensch auf dem Höhepunkt seiner körperlichen Leistungsfähigkeit. Ab diesem Zeitpunkt lassen motorische Fähigkeiten allmählich nach. Auch die Wahrnehmungsfähigkeit durch die Sinnesorgane nimmt in ihrer Geschwindigkeit ab diesem Zeitpunkt kontinuierlich ab. Je weniger der Muskelapparat beansprucht wird, desto mehr Muskelgewebe verändert sich - auch durch genetische Disposition bedingt - in Fettgewebe. Fehlen permanent Sinnesanreize, verringert sich auch die Leistungsfähigkeit. Es gilt aber auch, dass diese Entwicklung umso langsamer verläuft, je konsequenter man ihr durch Gegenmaßnahmen entgegenwirkt. Das gilt für jedes Alter! Auch mit über 70 Jahren kann ein gezieltes Bewegungstraining zu Muskelaufbau und damit zur Erhöhung von Fitness und Lebensqualität führen.
Wer sich längere Zeit nicht regelmäßig sportlich betätigt hat, sollte den langsamen Wiedereinstieg suchen. Versteifen Sie sich nicht gleich auf eine bestimmte Sportart, die Ihnen vielleicht nach kurzer Zeit keinen Spaß mehr macht, weil Sie sich damit überfordern. Probieren Sie verschiedene Sportarten aus und testen Sie, was Ihnen den größten Spaß bereitet.
Lesen Sie in einer unserer nächsten Ausgaben, welche Sportarten für Senioren besonders geeignet sind.