Die Arthrose ist die häufigste Erkrankung der Gelenke weltweit. Sie bezeichnet einen Verschleiß oder Verlust der Knorpelschicht im Gelenk bis hin zu damit einhergehenden Knochenveränderungen. Allein in Deutschland sind etwa sechzig Prozent aller Menschen über 65 Jahren davon betroffen. Die Mehrzahl der Patienten hat ihre Arthrose als Folge langer Überbeanspruchung der betroffenen Gelenke erlitten. Bei etwa einem Drittel der Patienten ist die Arthrose eine Spätfolge eines Unfalls. Bei jedem fünften Patienten liegt als Ursache eine angeborene Schwäche oder Fehlstellung der betroffenen Gelenke vor.
Arthrose entsteht aus einer Veränderung der Knorpelschicht zwischen den Gelenkflächen. Im Frühstadium bilden sich mikrofeine Schäden im Knorpel, die sich bei unveränderter Belastung immer weiter ausdehnen. Die Gelenkflüssigkeit verändert sich und verliert ihre Viskoelastizität. Der Knorpel nutzt sich immer weiter ab, bis im Endstadium die Knochen schmerzhaft aneinander reiben und sich auch die Knochenschicht verändert. Im Spätstadium der Arthrose hat sich die Knorpelschicht vollständig abgerieben und an den Gelenkflächen bilden sich Verdickungen.
Grundsätzlich werden zwei Arten der Gelenkerkrankung unterschieden, die primäre Arthrose ohne bekannte Ursachen und die sekundäre Arthrose, von der man annimmt, dass sie durch mechanische Überlastung entsteht.
Eine Arthrose kann zunächst völlig ohne Symptome einhergehen, typisch sind aber der Bewegungsschmerz in den betroffenen Gelenken, vor allem auch bei wiederkehrenden Bewegungen, und ein morgendlicher Anlaufschmerz.
Je früher sich der betroffene Patient in Behandlung begibt, desto größer ist die Chance, bleibende Schäden zu verhindern. Zunächst wird der behandelnde Arzt versuchen, die Gelenke mit Hilfe einer Physiotherapie zu entlasten. Dabei werden schonende Bewegungen eingeübt.
Die fortgeschrittene Arthrose kann durch eine Operation behandelt werden. Kleinere Veränderungen an der Knorpelschicht lassen sich direkt reparieren. Gelenke mit einem stark geschädigten Knorpel werden durch künstliche Gelenke ersetzt und eine anschließende Rehabilitationskur stellt die Beweglichkeit der Gelenke und Muskeln wieder her. Ein weiterer Behandlungsansatz besteht in dem Ersatz der Knorpelschicht durch gesundes Knorpelgewebe.
Bei entzündeten Gelenken werden Antirheumatika, Cortison und schmerzlindernde Opiate eingesetzt. Auch das Kühlen der betroffenen Gelenke verschafft Linderung.
Neben einer rechtzeitigen Behandlung der Arthrose ist eine gezielte Vorbeugung die beste Medizin. Daneben sollte man
- ein gesundes Gewicht halten,
- sich viel bewegen, dabei aber schonende Bewegungen wie Radfahren oder Laufen bevorzugen, statt abrupte Bewegungen wie bei verschiedenen Ballsportarten,
- ausreichend Mineralstoffe, Obst und Gemüse zu sich nehmen und
- den Konsum von Genussmitteln, Zucker, tierischen Fetten und Weizenprodukten einschränken
- bei Anlaufschmerzen am Morgen oder anhaltenden Gelenkschmerzen frühzeitig einen Facharzt oder Orthopäden zu Rate ziehen.
Arthrose ist eine der häufigsten Erkrankungen in deutschen Allgemeinarztpraxen. Wird sie jedoch konsequent und rechtzeitig behandelt, dann können größere Einschränkungen vermieden werden. Der erfolgreiche Umgang mit Arthrose erfordert ein Umdenken in den Lebens- und Bewegungsgewohnheiten, das sich jedoch lohnt.