Für berufstätige Eltern sind Oma und Opa oft ein Segen. Besonders wenn die Kinder Ferien haben, die Eltern aber die Ferienzeit nicht komplett abdecken können, sind häufig die Großeltern gefragt. Einige nehmen ihre Enkel bei sich auf, andere fahren mit den Kindern in den Urlaub.
Dabei ist der Urlaub mit den Großeltern mehr als nur eine gute Betreuungsoption, denn mit einer gemeinsamen Reise können Oma und Opa eine enge Bindung zum Nachwuchs ihrer Kinder aufbauen. Insbesondere dann, wenn die Großeltern weiter weg wohnen ist der gemeinsam verbrachte Urlaub mit den Enkeln eine gute Möglichkeit die Beziehung zu diesen zu intensivieren. So profitieren beide Seiten davon: Großeltern und Enkelkinder.
Doch was sollte bei einer gemeinsam verbrachten Reise beachtet werden, damit die Zeit für alle entspannt und harmonisch ist?
Enkel sollten nicht zu jung sein
Die Enkelkinder sollten mindestens drei Jahre alt sein, bevor zum ersten Mal die Koffer gepackt werden. Denn bei jüngeren Kindern ist die Bindung zu ihren Eltern noch zu stark, um tagelang unterbrochen zu werden. Üblicherweise beginnen Urlaube mit den Großeltern im Alter von fünf bis sechs Jahren. Allerdings spricht nichts dagegen, wenn auch jüngere Kinder mit Oma und Opa verreisen. Vorausgesetzt, beide Seiten sind miteinander sehr vertraut und die Enkel verbringen viel Zeit mit den Großeltern.
Sind die Großeltern für die Enkel wichtige Bezugspersonen ist die Situation anders zu beurteilen, als wenn man nur wenige Male im Jahr zu Familienfeierlichkeiten zusammenkommt. Großeltern, die ihre Enkel nicht so häufig sehen, sollten die Urlaubssituation vor Reiseantritt erst einmal testen. Um Heimweh nicht aufkeimen zu lassen, empfiehlt sich erst einmal ein Wochenendurlaub, möglichst in der Nähe des Wohnortes der Enkel. Für den Fall eines Falles können Oma und Opa die Enkel schnell in ihre vertraute Umgebung zurück bringen.
Nicht zu weit weg verreisen
Aber auch wenn die Großeltern feste Bezugspersonen sind sollte die Distanz zum Urlaubsort nicht zu groß gewählt werden. Sofern etwas nicht klappt, die Kinder Heimweh bekommen oder im Fall einer Erkrankung sollte der Urlaubsort innerhalb weniger Stunden erreichbar sein. So ist gewährleistet, dass die Eltern im Notfall schnell anreisen können.
Reiseabbruch vermeiden
Damit ewig schlechte Erinnerungen nicht hängen bleiben, sollte ein Reiseabbruch - aus Sehnsucht zu den Eltern oder weil sich das Kind bei den Großeltern unwohl fühlt - weitestgehend vermieden werden. Denn dieser kann sich unter Umständen sogar traumatisierend auswirken.
Kuscheltier und Co.
Auf keinen Fall sollten das geliebte Kuscheltier und das Lieblingsspielzeug fehlen. Kleine Helfer, wie ein Foto von den Eltern oder auch ein T-Shirt von Mama sollten bei Bedarf mit eingepackt werden.
Die optimale Urlaubslänge
Während jüngere Kinder im Alter von zwei bis drei Jahren möglichst nicht länger als eine Woche mit den Großeltern verreisen sollten, können Grundschulkinder auch mal zwei Wochen von den Eltern getrennt sein. Aber auch hier spielt die Rolle der Großeltern als Bezugspersonen für die Enkel eine wichtige Rolle. Keinesfalls sollte die Urlaubslänge übertrieben werden.
Gemeinsam Pläne schmieden
Um ein passendes Reiseziel zu finden, sollten auch die Kinder bei der Urlaubswahl mit einbezogen werden und es sollte vorab darüber gesprochen werden, was man im Urlaub gemeinsam erleben möchte. Möchte man ein Spaßbad besuchen, am Strand buddeln und Sandburgen bauen, eine Burg besichtigen, einen Tierpark aufsuchen, Spaziergänge durch Wälder machen, einen Berg besteigen oder auf einen Spielplatz gehen? Für jüngere Kinder bis ins Grundschulalter sind solch kleineren Aktionen völlig ausreichend.
Großeltern vermögen den Enkeln viel zu schenken, vor allem aber Zeit. Zudem verfügen sie über die notwendige Geduld für endlose Brett- und Kartenspiele sowie spannende und lange Vorlesestunden. Sie können ihr Wissen und ihre eigenen Interessen weitergeben und dabei auf neugierige Zuhörer stoßen. Und davon profitieren nicht nur die Enkel, sondern auch die Großeltern, denn die Bindung zwischen Alt und Jung wird enger.
Kontakt zu den Eltern
Nicht nur die Kinder, sondern auch die Eltern haben Trennungsscherzen. So vermissen sie den Nachwuchs und machen sich Sorgen. Deshalb ist auch während des Urlaubs ein Kontakt zu den Eltern, etwa durch Telefonate, hilfreich. Diese sollten aber die Bedürfnisse der Kinder berücksichtigen. Ein tägliches Telefonat am Abend indem die Kinder von ihren Erlebnissen vom Tage berichten kann für beide Seiten sinnvoll sein, sollte aber keineswegs inszeniert werden.
Regeln beachten
Die Eltern sollten Oma und Opa vor Reiseantritt darüber in Kenntnis setzen, was ihnen wichtig ist, beispielsweise Schlafenszeiten oder in welcher Menge genascht werden darf. Allerdings sollten sie den Großeltern auch nicht alles vorschreiben, denn Oma und Opa dürfen durchaus auch anders sein. So belegen Untersuchungen, dass Kinder durch Vielfältigkeit lernen.
Reisevorbereitung
Generell ist eine gute Reisevorbereitung sinnvoll. Hierzu gehören auch die Mitnahme des Impfausweises und Notizen zu Allergien und Vorerkrankungen der Enkel sowie den Namen und die Telefonnummer des Kinderarztes. Wichtig zudem ist eine Vollmacht für Notfälle. Mit dieser können Großeltern Entscheidungen hinsichtlich der Behandlung der Enkel treffen, Ärzte von ihrer Schweigepflicht entbinden und sicherstellen, dass ihnen auch Auskunft erteilt wird.
Eine gute Vorbereitung des Urlaubs ist einfach wichtig. Dann wird er für alle Beteiligten zu einem unvergesslichen Erlebnis, schafft viel Nähe und Vertrauen und bereitet allen Spaß.