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Nieren sind im Alter besonders gefährdet

01. Juli 2017

Bei Menschen über 70 Jahren nahm die Zahl der Nierenerkrankungen in den letzten Jahren drastisch zu. Gerade in den Industrieländern ist die Zahl der Niereninsuffizienz-Patienten gestiegen.

 

Niereninsuffizienz

Im menschlichen Organismus zählt die Niere zu eine der wichtigsten Organe, denn sie regelt den Wasser-Haushalt, den Säure-Basen-Haushalt, den Elektrolyte-Haushalt, den Kalzium-Haushalt, die Bildung der roten Blutkörperchen, und auch den Blutdruck.

Unter einer Niereninsuffizienz versteht man in der Medizin eine Unterfunktion einer oder beider Nierenorgane. Das bedeutet, dass die Nieren Schadstoffe und Stoffwechselprodukte nicht mehr richtig ausscheiden können – ihre Funktion ist beeinträchtigt. Die Folge: Kreatinin, Harnsäure und der Harnstoff im Blut erhöhen sich neben anderen Stoffen.

Generell gibt es zwei Arten des Nierenversagens: akutes und chronisches. Während bei einer akuten Erkrankung das Nierenversagen plötzlich und unerwartet auftritt, tritt es bei einer chronischen Erkrankung schleichend und meist unbemerkt auf. Eine Erkrankung kann dabei chronisch und eher unentdeckt bleiben, zum Beispiel im Rahmen einer Diabetes mellitus auftreten, oder bei einer akuten Erkrankung, etwa bei Nierensteinen, mit starken Schmerzen einhergehen.

Auf jeden Fall ist die Erkrankung eine sehr ernsthafte Erkrankung, die unbehandelt sogar zum Tod führen kann.

 

Nierenfunktion verschlechtert sich mit dem Alter

Mit zunehmendem Alter lässt auch die Funktionsfähigkeit der Nieren nach. Daher leiden viele ältere Menschen unter akutem Nierenversagen. So verlieren die Nieren zum Beispiel an Gewicht – von ursprünglich 270 Gramm auf 180 Gramm. Gleichzeitig nimmt die Durchblutung der Nieren um bis zu 50 Prozent ab und damit verbunden sinkt auch die Filtrationsleistung der Nieren.

Die häufigsten Ursachen für eine Nierenunterfunktion im Alter sind neben einem Diabetes mellitus auch Bluthochdruck und die Einnahme von Schmerzblockern. Daneben können aber auch Entzündungen wie eine Nierenentzündung oder der Nierenkörperchen Auslöser für eine Unterfunktion sein.

Gleichzeitig müssen viele ältere Personen häufig auch herzbelastende Entwässerungstabletten einnehmen. Ferner nehmen 20 bis 40 Prozent der über 70-Jährigen vier oder fünf verschiedene Medikamente ein. Hier kann es schnell zu einer Vergiftung mit einem Medikament kommen, dass über die Nieren ausgeschieden werden muss. Zumal die Nieren Arzneiwirkstoffe desto langsamer verarbeiten, desto älter ein Mensch ist. Das Merkwürdige daran ist, dass für die Altersgruppe mit dem höchsten Medikamentenverbrauch die geringste Gewissheit hinsichtlich der Wirkung eines Medikaments und des Nutzen-Risikos besteht.

Daneben trinken die meisten zu wenig, weil das Durstempfinden im Alter nachlässt. Dies führt unweigerlich zu Austrocknungen. Die Nieren arbeiten dann nicht mehr richtig – oder überhaupt nicht mehr.

 

Wie kann man dem Nierenversagen im Alter entgegenwirken

Ganz einfach: Indem man einige Dinge beachtet. So sollte man

  • täglich zwei bis drei Liter Wasser, Tee oder Saftschorle trinken
  • pro Kilogramm Körpergewicht und Tag nur noch 0,6 bis 0,8 Gramm Eiweiß zu sich nehmen
  • nicht rauchen
  • auf sein Körpergewicht (Body-Mass-Index - BM)) achten
  • und auf Schmerzmittel, starke Antibiotika oder Rheumamittel wo weit wie möglich verzichten oder zumindest deren Gebrauch stark einschränken

 

Da 80 Prozent aller Menschen, die an den Nieren erkrankt sind, an einem erhöhten Blutdruck leiden, sollte man regelmäßig seinen Blutdruck messen. Es ist ein hilfreiches Indiz um eine Nierenfunktionsstörung frühzeitig zu erkennen.

Daneben kann man bequem Zuhause einen praktischen Urintest durchführen. Dabei wird der Urin auf Eiweiß untersucht. Ist er im Urin vorhanden, ist das ein erstes Warnzeichen für eine Nierenerkrankung. Teststäbchen sind in der Apotheke schon ab 2 EUR zu erhalten.

 

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